European Centre for Minority Issues

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Über das ECMI

Das europäische Zentrum für Minderheitenfragen (ECMI) ist eine unabhängige und interdisziplinäre Forschungseinrichtung, die policy-relevante Spitzenforschung betreibt. Das Zentrum ermöglicht Wissenszugang und Beratung zum Zusammenleben von nationalen Minderheiten und Mehrheitsbevölkerungen in Europa.

Gegründet wurde es 1996 von Dänemark, Deutschland und Schleswig-Holstein. Um die Vielfalt seiner Gründer widerzuspiegeln, befindet sich das Zentrum in der dänisch-deutschen Grenzregion und hat seinen Sitz in einem historischen Gebäude im Zentrum von Flensburg.

Dem Zentrum ist eine hochspezialisierte Bibliothek mit über 3.000 Fachbüchern zu den Themen interethnische Beziehungen, kulturell-sprachliche Vielfalt und ethnische Konflikte in Europa angegliedert, die in über 20 Sprachen verfügbar sind.

Mit dem Ziel, die Achtung von Diversität durch ein stärkeres Bewusstsein für Minderheitenrechte und Minderheitenfragen in allen Bereichen der Gesellschaft zu erhöhen, setzt sich das ECMI für die Verbesserung der Situation der nationalen Minderheiten Europas ein.

Das Zentrum unterhält aktive Beziehungen zu anderen akademischen Institutionen und NGOs, die sich mit Konfliktlösung und interethnischen Beziehungen befassen, und engagiert sich in Kooperationsprojekten in diesen Bereichen. Ziel der Arbeit des ECMI ist es, den Akteuren neues Wissen und neue Instrumentarien zur Verfügung zu stellen, die sie dazu befähigen Differenzen zu mildern und sich durch einen konstruktiven Dialog darüber auszutauschen, wie ein friedliches und vielfältiges Europa aufgebaut werden kann.

Über das Kompagnietor

1603 wurde der Bau des neuen Kompagnietores unter der Bauleitung von Dirick Lindingk fertig gestellt. Zuvor befand sich das Kompagnietor am östlichen Ausgang der jetzigen Neuen Straße und wurde 1593 erbaut. Das ursprüngliche Kompagnietor musste weichen, da man den Platz zum Hafen hin brauchte, um den Bau der südlichen Straßenfront zu vervollständigen.

Aus freiwillen Spenden und Rückzahlungen von Heringszöllen flossen dann die Mittel zum Ausbau des heutigen Baues, dem man zwischen 1602 und 1603 durch das Aufsetzen eines Stockwerks erweiterte. 84.100 Ziegelsteine genau sollen angeblich dafür verwendet worden sein.

Das Gebäude ist neben dem Nordertor, das zweitälteste Gebäude Flensburgs und galt damals, neben dem Rathaus, auch als das vornehmste Gebäude der Stadt. Ursprünglich diente es als Versammlungshaus der 1402 gegründen Flensburger See- und Kaufmannsgemeinschaft, welche zusammen mit dem städtischen Waage- und Brückenmeister auch die Stadtwaage beaufsichtigte und für das Wiegen und die Verzollung von Handelswaren sowie für die Einziehung des “Pfahlgeldes”, der Schiffsliegegebühren verantwortlich war. Das Kompagnietor war damals der Ort, an dem “Käufe und Verkäufe an Schiffen und Waren getätigt und Neuigkeiten ausgetauscht wurden (…) hier war die Handelsbörse, das Herz der Stadt.”  Bis 1838 war dem Kompagnietor auch eine Schankwirtschaft angegliedert.

Der Name Kompagnie leitet sich in diesem Zusammenhang von dem Französischen Wort Gesellschaft ab. Seit 1851 war das Kompagnietor auschließlich Sitz des inzwischen eigenständig gewordenen Schiffergelags.

Neben dem großen Tor befand sich ursprünglich ein zweites, kleineres Tor. Dieses führte damals zur Stadtwaage und ist inzwischen zugemauert. Auf der Rückseite des Gebäudes ist es dennoch erkennbar. Zu Beginn seiner Existenz, wieß das Hauptgebäude ein nach Nord und Süd ausgerichtetes Giebeldach auf, das heute nicht mehr existiert.  

Bei starkem Hochwasser erreichte das Wasser (und erreicht noch heute) auch das Kompagnietor. An der linken Vorderseite des Gebäudes sind zwei Steintafeln angebracht, welche die Rekordwasserhochstände der letzten Jahrhunderte vermerken. Das Kompagnietor wurde noch bis ins 17. Jahrhundert hinein nachts geschlossen, auch wenn es offiziell nicht zur Stadtmauer gehörte und kein Vereidigungstor war.

Über dem Torbogen des Kompagnietores ist das Flensburger Stadtwappen und das dänische Königswappen von König Christian IV und seiner Frau, Anna Katharina von Brandenburg, abgebildet.

Heute noch gut lesbar, steht unter dem Wappen des Königs die Innschrift Regna Firmat Pietas (Frömmigkeit festigt Reiche) und unter dem Wappen der Königin Patienta vincit Omnia (Geduld überwindet alles).

Auf der unteren Platte sieht man das von Symbolen der Gerechtigkeit und der Mäßigkeit flankierte Flensburger Wappen. Darunter die Jahreszahl 1603 und die Worte “Gerecht und Mettich (mäßig) alltidt sin mit gades hülp bringt grodt Gewin.

Das Kompagnietor war von 1878 bis 1985 auch Sitz des Seegerichtes, das als Vorgänger des Seeamtes gelten kann.

Seit 1997 ist im Flensburger Kompagnietor das Europäische Zentrum für Minderheitenfragen (ECMI) untergebracht. Das ECMI wurde 1996 von Dänemark, Deutschland und Schleswig-Holstein gegründet und beschäftigt sich mit der Erforschung von Fragen zum Zusammenleben von Mehrheiten und Minderheiten in ganz Europa.

Im ehemaligen Seeamtssaal sind seit Mai 2011 auch Trauungen möglich.

 

* Quelle: E. Lorenzen/ Flensburger Schiffergelag/ 1954/ Das Kompagnietor, Druck: Friedrich Schwichtenberg, Flensburg

Forschungsbereiche

Die Forschungstätigkeit des ECMI ist in unterschiedlichen Forschungsbereichen organisiert, welche sich durch Forschungsschwerpunkt und -perspektive voneinander unterscheiden.  Jeder Forschungsbereich erstellt seine eigene Forschungsagenda und ist für die Umsetzung verantwortlich. Einige ECMI-Projekte werden darüber hinaus bereichsübergreifend durchgeführt.

Kultur und Diversität
Kernthema des Forschungsbereichs ist das Management kultureller Diversität auf gesellschaftlicher- als auch auf Regierungsebene.

Konflikt & Sicherheit
Der Forschungsbereich erforscht aus unterschiedlichen thematischen Perspektiven konfliktbehaftete Beziehungen in heterogenen Gruppen.

Recht & Regierung
Die vielseitigen legalen und institutionellen Aspekte von europäischem Minderheitenschutz sind zentrales Thema des Forschungsbereichs.

Politik & Zivilgesellschaft
Der Forschungsbereich fokussiert sich auf politische und gesellschaftliche Kapazitäten  von unterschiedlichen nationalen, ethnischen und linguistischen Minderheitengemeinschaften und -individuen.

Gleichheit & Inklusion
Die Erforschung der Gründe und Auswirkungen sozioökonomischer Ungleichheit von Minderheitengruppen stehen im Mittelpunkt dieses Forschungsbereichs.

Deutsch-Dänische Minderheiten-Fragen
Dieser Forschungsbereich widmet sich exklusiv der ganzheitlichen und interdisziplinären Erforschung von Minderheitenfragen in der deutsch-dänischen Grenzregion.

Veröffentlichungen & Verbreitung

Das ECMI verfügt über ein mehrdimensionales Publikationsportfolio. Seit seiner Gründung im Jahr 1996 hat das ECMI über 700 Publikationen veröffentlicht und so einen beachtenswerten Beitrag im Feld der Minderheitenforschung geleistet. Die meisten Veröffentlichungen sind auf der ECMI-Website zugänglich.

Journal on Ethnopolitics and Minority Issues in Europe (JEMIE)

JEMIE ist eine von Experten (blind) begutachtete elektronische Open-Access-Zeitschrift, die vom ECMI herausgegeben wird. Ihr multidisziplinärer Ansatz beleuchtet Minderheitenfragen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven, darunter Ethnopolitik, Konflikt- und Diversitätsmanagement, Regierungsführung und Minderheiten- bzw. Menschenrechte.

European Yearbook on Minority Issues (EYMI)

EYMI bietet einen kritischen und aktuellen Überblick über die Entwicklungen der Minderheiten-Mehrheitsbeziehungen in Europa. Hinsichtlich Minderheiten in Europa kombiniert es Analyse, Kommentar und Dokumentation von Konfliktmanagement, internationaler rechtlicher Entwicklungen und nationaler Gesetzgebung.

ECMI Minorities Blog

Der ECMI Minorities Blog ist eine Plattform für Reflektion und Analyse aktueller nationaler oder internationaler Themen im Zusammenhang mit nationalen, ethnischen und sprachlichen Minderheiten. Wissenschaftler mit langjähriger Erfahrung in der Minderheitenforschung als auch Autoren, die am Anfang ihrer akademischen Laufbahn stehen, sind eingeladen mit Blogbeiträgen beizutragen.

ECMI Conversations with Experts

Die ECMI-Videoserie "ECMI Conversations with Experts" ermöglicht ausführliche Videointerviews mit prominenten Experten auf dem Gebiet der Minderheitenfragen.

ECMI Online Talks

ECMI Online Talks machen einem breiten Publikum den Austausch mit Experten möglich.

Sommer Schule

Das ECMI legt großen Wert auf den praktischen Aspekt seiner Forschung und konzentriert sich in diesem Zusammenhang sehr stark auf die Jugend. Die jährlich stattfindende Summer School, internationale Jugendprojekte, das Angebot von Praktika für internationale Studierende, als auch Seminare von ECMI Mitarbeitern an der Europa-Universität Flensburg ermöglichen einen engen Kontakt und Austausch.

Seit 2011 findet die Summer School on National Minorities in Border Regions jährlich unter einem bestimmten, aktuellen Dachthema statt. Renommierte Experten halten Vorträge und die internationalen Teilnehmer unternehmen Exkursionen zu minderheitsrelevanten Kulturstätten und Institutionen. Der Veranstaltungsort ändert sich jährlich. So fand die Summer School beispielsweise bereits in der Ukraine oder im Baskenland statt.

DK

Om ECMI

ECMI's mål er at forbedre situationen for nationale mindretal i Europa og at styrke respekten for mangfoldighed i samfundet. Centrets internationale forskerhold gennemfører uafhængig, tværfaglig og samfundsrelevant forskning. ECMI producerer ny viden og nye værktøjer til aktører, der hjælper med at forebygge konflikter og udveksle synspunkter i en konstruktiv dialog om, hvordan man kan opbygge et fredeligt og mangfoldigt Europa. Centret opretholder relationer med andre akademiske institutioner og ngo'er, der beskæftiger sig med konfliktløsning og inter-etniske relationer. Centret råder over et højt specialiseret bibliotek med over 3000 bøger om inter-etniske relationer, kulturel og sproglig mangfoldighed og etniske konflikter i Europa.

Om Kompagniet

I 1603 blev opførelsen af Kompagniporten afsluttet. Oprindeligt fungerede bygningen som mødehus for Flensborgs ”See- und Kaufmannsgemeinschaft”/ ”Skipper- og købmandsselskab” der sammen med den kommunale vægt- og bromester også førte tilsyn med vejning og fortoldning af varer. Kompagniporten var også stedet hvor skibenes fortøjningsafgifter blev betalt.  Overordnet kan man sige at huset fungerede som en slags børs. Fra 1878 til 1985 var bygningen også sæde for Søretten.

Siden 1997 har Kompagniporten været hovedsæde for ECMI, som blev grundlagt af Danmark, Tyskland og Slesvig-Holsten. Siden Mai 2011 er det muligt at blive gift i den gamle Søretssaal.

 

*Kilde: E. Lorenzen/ Flensburger Schiffergelag/ 1954/ Das Kompagnietor, Druck: Friedrich Schwichtenberg, Flensburg

 

Forskningsområder

ECMI's forskningsaktivitet er organiseret i seks analytisk-konceptuelle forskningsområder:

Kultur og Mangfoldighed

adresserer en af de vigtigste udfordringer som samfund og regeringer står overfor i dag - forvaltningen af kulturel mangfoldighed. De globale kulturelle konflikter er synlige og mangfoldige. Klyngen opererer ud fra grundlaget at "kulturelle forskelle som sprog, religion, traditioner og etnicitet ikke er til forhandling, men da de er politisk relevante, har de et væsentligt potentiale til at give næring til spændinger, hvis de manipuleres eller misbruges". Klyngen har derfor til formål at bidrage til forståelse af sådanne konflikter, samt at bidrage til politiske beslutningsprocesser, der fremmer interkulturel dialog og samfundsmæssig samhørighed, som former moderne demokratier, menneskerettigheder og kulturelle rettigheder.

Konflikt og Sikkerhed

udforsker konfliktforhold i multietniske samfund ud fra forskellige tematiske perspektiver. Årsagerne til og konsekvenserne af voldelige og ikke voldelige etniske konflikter står i fokus af klyngens empiriske forskning. Den anvender kvalitative komparative og kvantitative metoder. Derudover beskæftiger klyngen sig med etnisk politik samt institutionelle muligheder for konfliktregulering og mangfoldighedsstyring.

Lovgivning & Ledelse

kigger nærmere på de juridiske og institutionelle aspekter, der indgår i beskyttelsen af nationale mindretal i hele Europa. Der undersøges juridiske garantier for nationale mindretalsrettigheder i national lovgivning og deres sammenhæng med europæisk standard (fastsat i FCNM og ECRML). Hertil hører også de retslige instrumenter og deres mulighed for at beskytte disse rettigheder. Derudover ser klyngen nærmere på institutionelle ordninger, der beskytter nationale mindretal. Et særligt fokus ligger på autonomiordninger og andre modeller for mindretalsinklusion i samfund og politik.

Politik og Civilsamfund

fokuserer på forskellige mindretalsgrupper (nationale, etniske, sproglige) og undersøger politiske og civile muligheder for grupper såvel som individer.

Ligestilling og Inklusion

behandler emner om årsager til socioøkonomisk ulighed, barrierer for at opnå social retfærdighed og inklusionspolitik i forhold til nationale mindretal.

Tysk-Danske Mindretal Spørgsmål

beskæftiger sig med den dansk-tyske grænseregion. Regionen opfattes som et forbillede, hvor konflikt er blevet afløst af forståelse og samarbejde. Klyngen ser nærmere på dette best practice eksempel: Hvad fungerer godt, hvorfor fungerer det, og hvordan kan eksemplet bruges i andre europæiske regioner?

 

Publikationer og Formidling

ECMI har forskellige publikationskanaler der bidrager til udviklingen af mindretalsstudier. Siden grundlæggelsen i 1996, har centret offentliggjort over 700 publikationer. De fleste er tilgængelige på ECMI's hjemmeside.

Journal on Ethnopolitics and Minority Issues in Europe (JEMIE)

JEMIE er et elektronisk tidsskrift, som er redigeret af uafhængige eksperter. Tidsskriftet behandler tværfaglige mindretalsspørgsmål ud fra en række forskellige politiske og juridiske perspektiver: demokratisering, konflikt- og mangfoldighedsstyring, god regeringsførelse samt mindretal- og menneskerettigheder er en fast del af porteføljen.

European Yearbook on Minority Issues (EYMI)

EYMI giver et kritisk og aktuelt overblik over udviklingen i forholdet mellem mindretal og flertal i Europa. Den kombinerer analyse, kommentarer og dokumentation i forbindelse med konflikthåndtering og international- (henholdsvis national-) lovgivning, som berører mindretal i Europa.

ECMI Minorities Blog

Et rum til refleksion og analyse af aktuelle spørgsmål, nationale eller internationale, relateret til nationale, etniske og sproglige minoriteter. Artikler som offentliggøres her, diskuterer relevant lovgivning, politiske beslutninger, spørgsmål om diskriminering og ulighed eller skitserer andre temaer af relevans for minoritetssamfund. Platformen er åben for både erfarne forskere og for unge forskere, der lige er startet på deres akademiske karrierevej.

ECMI Conversations with Experts 

ECMI's videoserie "ECMI Conversations with Experts" giver mulighed for dybdegående videointerviews med fremtrædende eksperter inden for mindretalsspørgsmål.

ECMI Online Talks

ECMI Online Talks gør det muligt for et bredt publikum at udveksle idéer med eksperter.

Sommerskole

ECMI sætter fokus på anvendelsesorienteret mindretalsforskning, herunder især unge mennesker. Centrets medarbejdere underviser for eksempel på Europa-Universitetet i Flensborg. ECMI har desuden arangeret en årlig sommerskole for kandidatstuderende, PhD studerende, nyuddannede forsker og ungeprofessionelle siden 2011.Sommerskolens overordnede fokus er nationale mindretal i grænseregioner, med et specifikt emne hvert år. Skolen bringer deltagerne sammen med internationale eksperter indenfor mindretal og menneskerettigheder.

ECMI Founders